Schülerinnen und Schüler nehmen am Schreibwettbewerb „Schreib für Hanau!“ teil.

18.12.2025
Wir möchten unsere vier engagierten Schülerinnen und Schüler, Nora und Yannis Wagner, Finja Heisch und Lotta Schlädt aus der R10c, herzlich loben, die am Schreibwettbewerb „Schreib für Hanau“ teilgenommen haben. Mit viel Kreativität und persönlichem Einsatz haben sie eigene Texte verfasst, in denen sie sich intensiv mit dem rassistischen Anschlag vom 19.2.2020 in Hanau auseinandergesetzt haben.
Obwohl sie nicht gewonnen haben, zeigen ihre Beiträge eindrucksvoll, wie wichtig es ist, sich mit gesellschaftlichen Themen auseinanderzusetzen und seine Stimme zu erheben. Ihre Texte spiegeln nicht nur Talent, sondern auch Mut und Sensibilität wider.
Wir sind stolz auf das Engagement und die Kreativität unserer Schüler und freuen uns darauf, ihre literarischen Fähigkeiten weiter zu fördern. Weiter so!

(Hintergrund: Am 19. Februar 2020 gab es in Hanau einen rassistisch und rechtsextrem motivierten Terrorakt, bei dem ein Mann neun Menschen mit Migrationshintergrund in Shisha-Bars erschoss, bevor er seine Mutter und sich selbst tötete. Angehörige kämpfen auch heute noch für politische Konsequenzen.)

Unter der Friedensbrücke in Frankfurt erinnert ein 27m langes Gedenk-Graffiti an die Opfer des Anschlags in Hanau. (Copyright Picture-alliance, greatif- Florian Gaul)
Julia Slisko




Hanau

Attentat
Was für ein grausamer Schlag

Am 19.Februar2020 geschieht die grausame Tat
Ein Mann Mitte 40 was er wohl vorhaben mag

Er fährt durch die Straßen mit Hass
Als das erste Gesicht verblasst

Villi Viorel Pâun für Mut bekannt
Nimmt die Verfolgung in seine Hand

Der Notruf klingelt ununterbrochen
Doch auf Hilfe ist nicht zu hoffen

Auf einem Parkplatz endet das verfolgen voller Mut
Und villi Viorel Pâun nimmt seinen letzten Atemzug

Der Attentäter fährt ohne Schmerz beladen
Doch seine Waffe ,die ist vollgeladen

In der arenabar so wohl gewonnen
Hat er nun 4 Menschen zum tot errungen

Der Notausgang fest verschlossen
Doch Schüsse fallen ,es wird geschossen

Der Täter geht in den Kiosk rein
Und schießt auf mercedes ein

Tobias.R flieht hoch ins Haus
Und kommt nie wieder dort heraus

Seine Mutter reißt er mit in den tot
Nichts ist mehr im lot

9 Menschen liegen am Boden
Doch von der Polizei werden nicht die Hände gehoben

Die Polizei hat in dieser Nacht
ein verwundeter zum Schutzschild gemacht

Grausame morde
Und bei den Familien große Sorge

In dieser Nacht haben gute Seelen ihren letzten Atemzug gemacht
Und bis heute wird über Rassismus gelacht

Der Täter wurde von seinem Vater belehrt
Doch beiden hat man es nicht richtig erklärt


Ein Mensch egal ob Gros ob klein
Gehört in diese Welt hinein

Vielfalt macht die Welt doch aus
Und somit: Alle Rassisten raus!

(Finja Heisch)


Gedicht zum Anschlag in Hanau

Leerer Kopf-voller Laptop.
Die Rede von Höcke ganz laut,
kein Gewissen unter seiner Haut.

Aufwachen und dann schnell los,
der Tatendrang, den rechten Stimmen zu folgen
ist zu groß.
Die Waffe ist geladen, er ist glücklich, dass er sie haben kann,
denn sie befriedigt jetzt den grausamen Tatendrang.

Schnelle Schritte und Entschlossenheit,
kein Mensch, der ihn aufhält-niemand
weit und breit.
Niemand, der ihm sagt stopp den Hass und hör auf zu marschieren,
denn die Menschen, die denselben Hass in sich haben
dürfen sogar mitregieren.

Dann begeht er eine schreckliche Tat,
neun Menschen sterben wegen ihrer Herkunft.
Er hat ihnen dabei sogar in die Augen geschaut,
ohne einen Hauch von Vernunft.

Er hat Menschen grundlos bestraft
und damit ein großes Problem unserer Gesellschaft entlarvt.
Wir denken, er war der einzige mit dieser Wut, aber 20,8% der Deutschen
finden dieses Verhalten vielleicht sogar gut.

Wir denken er war der einzige Täter,
aber das stimmt gar nicht, bei dieser Tat
gab es noch mehr Verräter.

Als er ein zweites Mal kam, waren alle verdutzt,
aber nicht die Sanitäter sie haben schnell gehandelt
und Said Etris Hashemi als Schutzschild benutzt.

Die Angehörigen der Betroffenen werden für immer
ein Loch in ihrem Herzen haben.
Aber es ist der Vater des Täters, der anfängt für die Freistellung
der rechten Online-Website seines Sohnes zu klagen?

So viel Blut, Schmerz und Trauer steckt in dieser Tat.
Der Schmerz wird für immer tief sitzen, und Angehörige müssen
für immer damit leben.
Diese Art von Hass hat es in Deutschland doch schonmal gegeben.

So eine Tat wie am 19.2.2020 darf nie wieder geschehen,
deshalb müssen wir mehr sprechen über dieses grausame
Vergehen.
HANAU!
(Lotta Schlädt)






Hanau – Wir dürfen nie vergessen

Am 19. Februar 2020 passierte in Hanau etwas Schreckliches. Ein Mann voller Hass hat neun unschuldige Menschen erschossen, nur weil sie eine andere Herkunft hatten. Es war ein rechtsextremer Anschlag, der ganz Deutschland tief getroffen hat. Viele Menschen waren traurig, wütend und fassungslos.

Diese neun Menschen hatten Träume und Pläne für ihr Leben. Sie wollten leben, lachen, arbeiten, lieben. Doch in dieser Nacht wurde ihnen alles genommen. Ihre Familien, Freunde und Nachbarn vermissen sie jeden Tag.

Das Attentat von Hanau hat gezeigt, dass Rassismus in unserer Gesellschaft immer noch existiert. Menschen werden wegen ihrer Hautfarbe, ihrer Religion oder ihrer Herkunft ausgegrenzt. Das ist nicht fair und es darf nie wieder passieren. Wir müssen alle etwas dagegen tun.

Viele Angehörige der Opfer kämpfen seitdem dafür, dass so etwas nie wieder passiert. Besonders bekannt ist die Mutter von Ferhat Unvar. Sie hat eine Bildungsinitiative gegründet, damit Kinder und Jugendliche lernen, sich gegen Rassismus zu wehren und für Gleichheit einzusetzen. Das ist sehr mutig und wichtig.

Ich finde, Hanau ist nicht nur ein Ort der Trauer, sondern auch ein Zeichen. Ein Zeichen dafür, dass wir hinschauen müssen, wenn jemand unfair behandelt wird. Es reicht nicht, einfach wegzusehen oder zu sagen, dass uns das nichts angeht. Jeder kann etwas tun: aufstehen, helfen, zuhören, und den Mund aufmachen, wenn jemand beleidigt oder ausgeschlossen wird.

Die Namen der Opfer dürfen nie vergessen werden. Sie erinnern uns daran, dass Hass immer zerstört, aber Liebe und Zusammenhalt stärker sind.

Hanau bedeutet für mich: Wir müssen zusammenhalten, egal woher jemand kommt oder wie er aussieht. Niemand verdient es, wegen seiner Herkunft zu sterben.

Neun Menschen haben ihr Leben verloren. Doch wir können dafür sorgen, dass ihr Tod nicht umsonst war. Indem wir ihre Namen weitersagen, an sie denken und aus Hanau lernen!


Gökhan Gültekin,
Sedat Gürbüz,
Said Nesar Hashemi,
Mercedes Kierpacz,
Hamza Kurtović,
Vili Viorel Păun,
Fatih Saraçoğlu,
Ferhat Unvar
Kaloyan Velkov.

Hanau, 19. Februar 2020 – Wir vergessen euch nicht. Nie.

(Yannis Wagner)


Unter der Friedensbrücke in Frankfurt erinnert ein 27m langes Gedenk-Graffiti an die Opfer des Anschlags in Hanau. (Copyright Picture-alliance, greatif- Florian Gaul)